Sonntag, 27. November 2011

Hyttsill

...ist eine alte Tradition aus den Anfängen der Glashütten in Smålands Wäldern, als böhmische Glasbläser die Kunst nach Schweden brachten. 1742 wurde mit KOSTA die erste Glashütte eröffnet. Heute gibt es noch zahlreiche davon, so wie im Bayerischen Wald und Böhmerwald. Damals arbeiteten die meissten Bewohner in der Umgebung in einer Glashütte, sie wurden zum Mittelpunkt eines Ortes. Da es in den Hütten immer schön warm war, traf man sich auch abends (als Kneipenersatz) um zu singen und gemeinsam zu essen, denn das Traditionsgericht Hyttsill ist nichts anderes als ein Auflauf aus Hering und Kartoffeln, zubereitet in den Schmelzöfen, dazu wurde Schnaps getrunken. Heute ist das so etwas wie Julbord (zumindest in der Winterzeit), also Weihnachtsbuffet mit allem, was die traditionelle schwedische Küche zu bieten hat: eingelegter Hering, Wurst, (Weihnachts)-Schinken, Rippchen, Würstchen, Köttbullar, Käse, Knäckebrot, verschiedene Deserts wie zum Beispiel der schwedische Käsekuche und einiges mehr.
Genau so etwas habe ich am letzten Donnnerstag mit einigen Arbeitskollegen in der Glashütte Pukeberg bei Nybro erlebt.
Heutzutage muss man zum Glück nicht mehr selber singen, sondern man wird unterhalten, obwohl am Nachbartisch auch selber gesungen wurde (der Schnaps machts!). Aufgetreten sind drei Typen in unterschiedlichen komischen Verkleidungen, haben gesungen und andere Witze gemacht.
Ich fand es etwas komisch, aber amusant, verstanden habe ich allerings nichts. Diese Art der Unterhaltung ist sehr typisch für Schweden, meine Arbeitskollegen fanden das aber teilweise eher peinlich für Schweden (zumindest die jüngeren).


Ausserdem gab es noch die Möglichkeit, das Glasblasen mal auszubrobieren und sich im Garvieren von Glas zu üben. Das Glas wurde natürlich so vorbereitet, dass es keine grossen Anstrengungen bereitete, eine grosse Blase zu blasen. Einen Luftballon aufzublasen, ich deutlich schwieriger.







 

Und noch ein paar Bilder vom Roffe:

Ausserdem erwartet und heute in Südschweden Nacht ein Sturm der mit Unwetterwarnung Klasse 3, welches die högste Klasse ist. Insbesondere Skåne mit der südlichen Westküste ist davon betroffen, während Kalmar mit Klasse 1 (sehr starker Wind) und Öland mit Klasse 2 (Sturm) davon kommt.

Da ist es wohl besser, im Haus zu radeln, vorgenommen habe ich mir heute noch auf Kitzbühler Horn zu fahren, was 1172 Höhenmeter auf 9,3 km bedeutet.

Sonntag, 20. November 2011

Des Bahnhofs Wartesaal

Drausen ist es nicht so gemütlich, es hat ein wenig geregnet, aber es ist noch relativ warm draussen, ca. 10 Grad über Null. Der Kachelofen brennt dennoch immer häufiger, um die Temperatur im Wartesaal (Wohnzimmer, Küche und Büro) auch mal auf 20-21 Grad anzuheben. Sogar das Bubbelbad wurde gestern mal wieder aktiviert.
Im Laden des Alkoholmonopols (Systembolaget), in dem der Alkohol vor noch nicht all zu langer Zeit mit kleinen Bonusheften rationiert wurde, gibt es mittlerweile eine grosse Auswahl. Unter anderem dieses spannende Bier aus England:

Es schmeckt lecker nach Pflaume und Zint (nach meinem Geschmacksempfinden) ohne dabei süss zu sein.
Da wir schon mal beim Alkoholmonopol sind, damals, als z. Bs. eine Familienfeier anstand, musste man wohl entweder seine Bonusmarken sparen, oder aber einen Antrag stellen, wenn es mal etwas mehr sein sollte.

Auf jeden Fall habe ich mich gestern mal genauer hier umgesehen und eine Kollage von Gegenständen, die es hier zu finden gibt, zusammengestellt:
Das Roffe auch wirklich lebt und kein Stofftier ist, versuche ich mit diesem Video zu beweisen. Obwohl es heutzutage bestimmt schon täuschen echt aussehende Katzen-Tamagotchi gibt, ist dieser Kerl echt.

Im Laufe des Tages werde ich mich noch auf mein Ergometer setzen und virtuell irgenwo auf der Welt herumstrampeln und heute abend werden wir uns eines Kalbsbratens erfreuen.

Sonntag, 13. November 2011

Nicht der ferne Westen, nein der nahe Osten...

genauer gesagt Öland. Der Golfplatz Ekerum liegt auf Öland, ca. 38 km von Ljungbyholm entfernt, am Kalmarsund. Nach der Hauptsaison, wenn kein Tourist mehr auf der Insel ist, wird auch hier wieder Lunchbuffet angeboten. Das Essen ist ganz lecker und die Aussicht herrlich, wenn das Wetter mitspielt. Heute gab es gegrille Hüherbrust mit Kartoffelgratin und Rotweinsosse oder Dorsch mit Krabben und Käse überbacken. Natürlich stehen auch Salate zu auswahl. Sill als Vorspeisse mit Brot vorweg. Und als Anschluss natürlich Kaffee und Kekse, das ist ja fast das wichtigste hier in Schweden. Man kan solange essen, bis man plazt oder aber es 14.30 Uhr ist. Das ganze kostet nur 99 Kronen pro Person, also keine 10 Euro. Und das am Wochenende.

 Der Kalmarsund war bei diesem Wetter allerdings nur zu erahnen.
Derhalb sind wir auch nach dem Essen mal zum Wasser gefahren. Seltsam, dass so wenig Wasser in der Ostsee war, da die Ostsee eigentlich kein Tidengewässer ist.


Auf dem Rückweg über die Ölandbrücke gab es dann sogar einen Stau. wieso, weiss man nicht, einen Unfall gab es nicht, nur eine Baustelle mit Strassenverengung. Eigentlich kein Grund für einen Stau, denn so viel Verkehr ist da nun auch nicht. Aber bei dieser Gelegenheit kann ich doch mal wieder ein für mich seltsames Verhalten der Schweden zeigen:
Das Auto vor mir hat einen Fahrradhalter für eine Anhängekopplung, so einen habe ich auch, kostet nicht viel und ist sehr praktisch. Allerdings können wir hier vor unserem Haus immer wieder beobachten, dass an der Bushaltestelle morgens Fahrräder abgestellt werden, um sie dann abends mit dem Auto und eben so einem Fahrradhalter wieder abzuholen.

Dann gibt es natürlich auch noch unsere Katze, die immer wilder wird, sogar auch schon mal ins Klo springt.
Aber sonst fühlt Roffe sich sehr wohl bei uns. Neugierig ist er und muss überall mit dabei sein. Seit kurzem hat er auch entdeckt, wie gut doch das Wasser direkt aus dem Wasserhahn schmeckt. Über Klodeckel und Wasserkasten kommt der da gut hoch. Aber auch die Spülmaschine muss er regelmässig inspizieren.