Mittwoch, 26. Februar 2014

Leben in Schweden...

... ist eher ein Überlebenskampf, wenn man noch nicht mal die Stromrechnung rechtzeitig bezahlen kann. Wenn das Konto leer ist, kann auch nichts abgebucht werden, einen Dispokredit gibt es nicht.
Bin ich pleite?
Die Spesenabrechnung von Lund, die ich Anfang Dezember bei unserer ehemaligen Chefin eingereicht habe, ist natürlich auch untergegangen, ist nie bei der Lohnstelle eingegangen, muss ich also nochmal stellen. Aber auch der kleine Unfall mit dem Fahrrad zur Arbeit vor 3 Jahren (bin auf Eis ausgerutscht), ist von der Chefin erst kürzlich eingerecht worden (hat sie, als sie ihr Büro aufgeräumt hat, gefunden).
Das sogenannte Sparkonto ist auch so gut wie leer.
Die Bearbeitung meines Antrags zum Facharzt ist auch noch nicht durch. Langsam wird es eng, wenn ich nicht die par Kröten in Deutschland anzapfen will. Wer also arm werden will, nur zu, Schweden ist offen!
Da stellt sich für mich doch die Frage, arbeite ich hier nur, um zu überleben? Das ist für mich nicht Sinn des Lebens. Gut, ich habe mir mal einen ferngesteuerten Hubschrauber für ca. 70 Euro geleistet, aber das kann ich mir eigentlich auch nicht leisten. Die Winterreifen zu meinem einzigen Luxusartikel Auto (gekauft für 1200 Euro) sind auch noch nicht abbezahlt (laufen über Kreditkarte).
So schon kann also Schweden sein :-)
Dann faseln die Schweden noch was von super Lebensqualität, ich kann dies nicht wirklich nachvollziehen, vielleicht ist man hier einfach glücklich, weil man ein so tolles Königshaus hat und diesem einfach bedingungslos dienen darf?
Einziger trost ist, dass der Gerichtsvollzieher hier nichts holen kann. Unsere Katze wird der schon nicht mitnehemen. Den Fotoapparat habe ich immerhin noch:
Ach ja, die Olympischen Winerspiele, die nun zum Glück vorüber sind, konnte man auch nicht auf den kostenlosen schwedischen Sendern vorfolgen, obwohl man hier genausoviel "GEZ" wie in Deutschland zahlt. Dafür müssen die Schweden noch mal zusätzlich ein TV-Abo kaufen (bestimmt mit einer Laufzeit von 2 Jahren). Wo geht denn dann die "GEZ"-Gebühr hin? Aber die Schweden nehmen das ja ohne zu jammern einfach so hin, was will man machen? Viele Grüsse aus Absurdistan, das ist das Land, in dem man immer nur die Rückseite des Mondes sieht, da man ja hier HINTER dem Mond lebt.
Glücklicherweise konnte ich durchsetzen, dass ich zu einem Kurs nach Graz/Österreich Ende März für eine Woche fahren darf, um endlich mal wieder richtigen europäischen Boden betreten zu können (gemütliche Kneipen und guten Essen zu bezahlbaren Preisen).
Natürlich könnte ich noch viel mehr erzählen, aber das würde den Ramen sprengen, bin ja auf jeden Fall im Juni in Deutschland. Ob der geplante Urlaub davor finanziell machbar ist, steht noch in den Sternen.

1 Kommentar:

  1. Oh wei, das hört sich nicht gut an - seit Ihr zu Midsommer überhaupt da? Wir kommen doch…..
    Kommt nach Köln - hier gibt`s alles und billig.

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